Reinhard Houben

Habeck entmachtet Gazprom

Für die Sicherung der Energieversorgung in Deutschland greift die Bundesregierung zu einem radikalen Mittel. Wirtschaftsminister Habeck setzte am Montag die Bundesnetzagentur vorübergehend als Treuhänderin für Gazprom Germania ein - ein bislang einmaliger Schritt. Der plötzlichen Entscheidung vorausgegangen waren Versuche von Gazprom, seine deutsche Tochtergesellschaft dem Zugriff der Bundesregierung zu entziehen.  Beamte in Habecks Ministerium spielen schon seit einiger Zeit Worst-Case-Szenarien durch, die auch die mögliche Verstaatlichung deutscher Betriebsteile von russischen Energieunternehmen beinhalten. Reinhard Houben sieht diese Entwicklung skeptisch: „Ein Unternehmen zu enteignen dauert Monate, wenn nicht Jahre“, warnt er. „Und dann wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch dagegen geklagt.“