Reinhard Houben

Wendepunkt in der Handelspolitik

Sechs Jahre, nachdem das Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada unterzeichnet wurde, soll es nun endlich vom Deutschen Bundestag ratifiziert werden. Darauf haben sich die Ampel-Parteien geeinigt. Noch vor der Sommerpause soll der Prozess dazu eingeleitet werden. Doch nicht nur das. Auch das Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland steht kurz vor dem Abschluss. Die FDP befürwortet darüber hinaus den baldigen Abschluss des Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten. Mit dem Abkommen würde eine der größten Freihandelszonen der Welt mit rund 800 Millionen Konsumenten und massiven Rohstoffvorkommen entstehen. Es ist zwar ausverhandelt, wird aber in der EU blockiert, weil sich Präsident Bolsonaro bislang nicht davon abbringen lässt, die Abholzung des Regenwalds am Amazonas zuzulassen. Reinhard Houben fordert, das Mercosur-Abkommen nicht wieder aufzuschnüren, sondern durch ein Zusatzprotokoll zu ergänzen. Er ergänzte: „In der angespannten geopolitischen Lage können wir es uns gerade beim Thema Freihandel nicht leisten, unsere Partnerländer hinzuhalten.“