Reinhard Houben

Galeria-Schieflage: Forderungen nach Beteiligung des Eigentümers

Vor dem Hintergrund der Energiekrise und der Konsumflaute hatte das Management von Galeria Karstadt Kaufhof bekanntgegeben, dass mindestens ein Drittel der Kaufhäuser in Deutschland geschlossen werden soll und betriebsbedingte Kündigungen unvermeidlich sind. Das Unternehmen hatte am 31. Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als zwei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Die bereits zur Verfügung gestellten 680 Millionen Euro Finanzhilfen des Bundes reichten nicht, um die Firma auf Kurs zu bringen. Verhandlungen über weitere Staatshilfen wurden beendet. “Es ist ein dramatischer Absturz von zwei traditionsreichen Warenhaus-Unternehmen“, sagte Reinhard Houben. „Es ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern es ist ein elementarer Bestandteil vieler Innenstädte.“ Falle dieser Bestandteil weg, könnte die Anziehungskraft der Einkaufszonen insgesamt leiden. Houben mahnte mehr Transparenz der Firma an. Zudem sollte der Unternehmer Benko sich mit einem größeren Beitrag aus seinem persönlichen Vermögen an der Rettung beteiligen, bevor der Staat erneut aktiv werden sollte.