Reinhard Houben

Deutlich mehr Beschwerden über unerlaubte Werbeanrufe

Wegen unerlaubter Werbeanrufe haben sich deutlich mehr Bürger als zuvor bei der Bundesnetzagentur beschwert. Die Zahl solcher kritischer Wortmeldungen liege in den ersten vier Monaten dieses Jahres bei rund 30 000 und damit 12 000 höher als im Vorjahreszeitraum, teilte die Bundesnetzagentur in Bonn mit. Werbeanrufe sind nur erlaubt, wenn der Angerufene vorher eingewilligt hat. Für Ärger sorgen besonders Anrufe, in denen Versicherungen, Finanzprodukte und Energieverträge angeboten werden. Reinhard Houben kritisiert: „Unerlaubte Telefonanrufe sind offensichtlich ein Problem, welches die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur unterschätzt haben. Die Unart, Privatpersonen ungebeten zu Hause anzurufen, nimmt überhand.“ Eine entsprechende Regelung, um das zu verhindern, sei längst überfällig. Nach seiner Einschätzung liegt der unlängst registrierte Beschwerdeanstieg zumindest teilweise an der Corona-Pandemie samt Homeoffice. Außerdem könnte es ein Grund sein, dass der Haustürverkauf in Pandemiezeiten nicht mehr funktioniere. Vermutlich hätten manche Vertriebler daher auf das Telefon umgesattelt. Houben ist Mitglied des Beirats der Bundesnetzagentur.